Totale Blockade, Nebel, der Kopf ist voll und alles dreht sich … man will nur noch, dass das aufhört, wenn nötig dadurch, das man gar nichts mehr fühlt! Die “Zone der Verwirrung” ist wahrlich kein angenehmer Ort, und die meisten Hochbegabten und Hochsensiblen kennen sie nur allzu gut. Aber wir können ihr entkommen – es ist oft gar nicht so schwer, hat jedoch einen Preis: Wir müssen uns unserem inneren Zustand stellen.
Dann gewinnen wir Klarheit.
Aber was erwartet uns?
Es kann die Überreizung sein, der wir ins Gesicht schauen, die wir zulassen und spüren müssen. Dann können wir ihr sanft begegnen (s. Blogpost vom 29.7.2017). Es kann unsere Hilfsbedürftigkeit sein, die wir uns eingestehen müssen, es kann unser Unwille sein, einen Konflikt anzugehen. Erstaunlich oft ist es unser Selbstzweifel, der uns von innen her völlig blockiert und den aufzulösen sein Erkennen erfordert.
Verwirrung entspringt auf psychologischer Ebene tatsächlich sehr oft der Angst davor, genau hinzuschauen. Wir fühlen uns zu unsicher, zu wertlos, zu kraftlos, um dem – wie wir fürchten – Schlimmsten zu begegnen.
Nur hat aber auch das einen Preis, einen sehr hohen: Verwirrt zu sein blockiert all unsere Kraft. Wir können Dinge, die wir eigentlich lieben, nicht tun oder nicht genießen, wir ziehen uns zurück, zweifeln, leiden furchtbar oder werden fordernd und anklammernd. Am schlimmsten vielleicht ist, dass wenn wir nicht handeln, nicht vorangehen, unser angeschlagenes Selbstvertrauen so einbricht, dass wir leicht in Selbsthass abgleiten können. Und dann wird alles noch schwerer.
Wichtig ist zu verstehen, wir “sind” nur deshalb handlungsunfähig, weil wir an all unsere Potentiale nicht herankommen – alles ist noch DA, nur eben abgeschnitten, blockiert.
Was wir dann brauchen, ist Vertrauen in unsere grundlegende Stärke, unseren grundlegend guten Kern. Vertrauen, dass wir eine Lösung finden und diesem Prozeß der “Selbstkonfrontation” auch gewachsen sind!
Nach meiner Erfahrung funktioniert dies in einer Art Kooperation.
“Ich”, also der Alltagsanteil meines Ich, ist tatsächlich nicht fähig, meine Probleme zu überschauen und zu lösen. Das ist ja genau der Teil, der sich gerade verhakt und verfangen hat. Wir brauchen für eine Lösung den Kontakt zu einer höheren Ebene, nennen wir es Meta-Ebene, Ressourcenfeld, innere Weisheit, Wahrheit, Urkraft, Große Mutter oder Gott, wie auch immer es für uns ist.
Während man sich darauf ausrichtet, “dort” um Hilfe bittet, fühlt man sich natürlich klein, bedürftig oder sogar richtig abhängig, auf jeden Fall nicht besonders souverän. Das macht aber nichts, denn dieses einfache Eingeständnis, dass ichs grade alleine nicht schaffe, ist erstens Ausdruck eigener Unabhängigkeit ( = Ich ziehe es vor, meine Begrenztheit aufzugeben, statt weiter in der Blockade festzuhängen.), zweitens macht es den Weg sofort frei:
Ich öffne mich in dieser Sekunde für neue Energie, größere Kraft und echte Inspiration. Im Akzeptieren, dass es etwas gibt, das weit größer ist als wir, erleben wir tatsächlich eine neue Ebene unseres menschlichen Seins, das Eingebundensein in einen großen Zusammenhang, der hält und trägt und nährt. Das ist doch gleich eine ganz andere Nummer als mein begrenzter “Eigen-Sinn” – und ich kann sofort mehr loslassen.
Wenn wir jetzt den Mut aufbringen, wirklich hinzuspüren, was diese Ebene uns an Einsicht vermittelt, welche Klarheit heraufziehen will, dann weicht die Verwirrung automatisch.
Ja, jetzt brauchen wir innere Stärke, Vertrauen, Entschlossenheit:
Ok, ich hänge also fest, weil ich mich nicht traue, eine Entscheidung treffen: bleibe ich in meinem Job oder suche ich mir etwas Neues?
OK, ich sollte mich also mit meiner Hochsensibilität auseinandersetzen. Wenn ich sie leugne und übergehe, verletze ich mich offenbar immer wieder selbst!
Ok, der Konflikt mit x belastet mich. Für meine eigene Kraft muss ich mir darüber klar werden, wo ich stehe und was ich will.
…
Das ist nicht einfach, und natürlich haben wir keine Lust dazu im eigentlichen Sinne – aber jetzt haben wir eine Wahl, und das ist entscheidend. Lust und Kraft warten schon auf einer tieferen Ebene. Die Lust nämlich, unser Leben anzupacken, die Freude, es zu gestalten.
Das ist ein großes menschliches Geschenk: Wir haben einen freien Willen, und wir dürfen handeln. Wir dürfen HANDELN.
Und wir müssen es auch, denn Nichtstun gibt es in diesem Sinne nicht, wir kreieren sonst eben andere Effekte (wie zum Beispiel den der Verwirrung), denn die Energie ist ja da. Sie muss fließen. Wir erleben sie als extrem unangenehm, wenn sie blockiert oder immer im Kreis herumgeschickt wird. Wenn wir ihr aber verbunden und vertrauensvoll einen Weg in Richtung unserer wahren Ziele weisen, geht alles weiter.
Also gehen Sie bewusst und Schritt für Schritt voran, heraus aus der Verwirrung. Ihre Lebendigkeit wird sofort antworten, und Sie werden unendlich dankbar sein, dass Sie es gewagt haben.
Alles Gute dabei!
Mantradevi