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Gerade ungewöhnlichen Menschen wäre es so sehr zu wünschen, sich mit Gleichgesinnten leicht, frei und offen über ihre persönlichen Erfahrungen austauschen zu können. Es ist so wertvoll für sie selbst und andere, wenn es natürlich auch wohlüberlegt geschehen muss.

Allerdings ist mir klar, welche großen Vorbehalte unerkannt Hochbegabte und Hochsensible davon abhalten, sich zu zeigen! Zu viele negative Erfahrungen verstellen den Weg und wollen erneute Verletzungen verhindern. Das sind wichtige selbstschützende Impulse, die geachtet werden müssen.

Wer andererseits einmal die befreiende Wirkung einer mutigen Selbstoffenbarung, vielleicht zunächst im geschützten Raum, erfahren hat, weiß, welches Potential sie birgt. Sie kann von Ängsten und Befürchtungen befreien wie wenig anderes.

Was kann scheuen Hochbegabten helfen, “über die Schwelle” zu kommen?

Hier 5 Schritte, wie Sie es schaffen – auch wenn Sie momentweise fürchten, es könne das Ende der Welt bedeuten!

1.) Fragen Sie sich, welchen Rückhalt von anderen Sie bräuchten, um etwas mehr von Ihrer besonderen Seite zu zeigen!

Vielleicht würde Ihnen verlässliche Experten-Einschätzungen helfen, um erstmals vorsichtig sagen zu “dürfen”: <Ja, ich gehöre dazu, ich bin hochbegabt / hochsensibel.> Oder Sie möchten zunächst die Meinung einer wirklich wohlwollenden Freundin. Oder Sie wünschen sich einen anonymen IQ-Test, der Ihnen grünes Licht gibt.

Was auch immer es ist, gestehen Sie es sich ein und sorgen Sie dafür, sich diesen Rückhalt allmählich – nein, noch nicht zu verschaffen, sondern…

2.) … zunächst zu erlauben! Erlauben, dass Sie ihn überhaupt haben dürfen!

Sagen Sie sich selbst: Ich darf Unterstützung bekommen, um mir meiner Begabungen bewusst zu werden! Ich verdiene Wertschätzung und Respekt! Ich kann mit dem Feedback anderer, egal, wie es ausfällt, arbeiten, um mir über mich selbst klar zu werden!

Achten Sie auf Ihre inneren Empfindungen, wenn Sie diese Sätze, gern auch einmal laut ausprobieren. Sie können Ihnen helfen, Ihre Ängste deutlich zu lokalisieren und allmählich zu verringern, – die Aufregung wird jedesmal etwas weniger werden!

3.) Gehen Sie einen der Schritte! Den, der Ihnen am wenigsten Angst bereitet!

Tun sie es vertrauensvoll – in allererster Linie im Vertrauen auf sich selbst! Denn Sie wissen tief in Ihrem Inneren, dass Sie mit dem Ergebnis, selbst wenn es anders aussehen sollte als erhofft (positiver, verhaltener … wie auch immer), umgehen können und es als Baustein für Ihren weiteren Weg verwenden werden. Es kann sehr, sehr helfen, sich das selbst vor dem Spiegel in die eigenen Augen hinein zu versprechen: Egal, was nun passiert, ich nehme jedes Erlebnis zum Anlass, dadurch meine EIGENE Wahrheit klarer zu sehen! Ich werde spüren, was für mich stimmt, und mir selbst treu sein, ohne Bedingungen und ohne Preis! – Und dann handeln Sie.

4.) Schon haben Sie Ihr erstes “Outing” geschafft – Gratulation!

Ab jetzt wird es immer leichter.

Sie haben erste Bestätigung gefunden, dass andere Sie als hochbegabt/hochsensibel oder beides einschätzen würden? Sie sind auf Verständnis, Interesse und Zuwendung gestoßen? Und das fühlt sich gut an? – Wunderbar!

Mein Tipp: Schreiben Sie sich die Details auf: Was hat die Person genau gesagt? Wie war es für Sie selbst – im ersten Augenblick und dann im Nachklang? Welche Empfindungen im Körper hat es ausgelöst? Welche Bilder? Können Sie damit umgehen? (Ich vermute ja!)

Oder destabilisiert es Sie zu sehr, so dass Sie Unterstützung brauchen? (Bitte zögern Sie nicht, wenn Sie tief in sich fühlen, <Auweia, das gehört jetzt aber in professionelle Hände!> Kein seriöser Experte in psychologischen oder Begabungsfragen wird Sie verurteilen, wenn Sie vielleicht doch nicht so schlimme Probleme haben, wie befürchtet. Als Profi kann ich nur sagen: Always try to be on the safe side!)

5.) Weiten Sie Ihren Radius aus! Und bleiben Sie geerdet.

Was möchten Sie als nächstes versuchen? Ist gar Ihre Lust geweckt? Wo möchten Sie sich zeigen? Wessen Meinung interessiert Sie? Was täte als nächstes vielleicht besonders gut und würde aufbauend wirken?

Ich finde immer wieder beeindruckend, wie stark entlastend der Austausch unter Gleichgesinnten wirkt! Überlegen und spüren Sie, welches Feld Sie anzieht! Es kann, aber muss nicht, das Feld einer Vereinigung Hochsensibler oder Hochbegabter sein. Auch eine Person, die Sie fasziniert oder deren Ausstrahlung Sie vertrauen, kommt in Frage, vielleicht sogar ein Familienmitglied. Es kann eine Gruppe sein, die Sie berührt, eine Richtung, auch Anhänger/Experten einer Philosophie. Wo möchten Sie dazugehören? (Eine schöne Frage, oder?!) Was verschafft Ihnen lebendige, hoffnungsvolle Gefühle?

Überfordern Sie sich dabei nicht! Konzentrieren Sie sich bewusst auf die Glücksmomente.

Folgen Sie deren Ruf und gönnen Sie sich immer wieder Pausen. Wenn Sie auf Ihre Körpersignale und -bedürfnisse liebevoll eingehen, werden Sie den Weg zu freierem Selbstausdruck finden. Sicher und kontinuierlich.

Dabei von Herzen: Alles Gute!

Mantradevi

PS: Es kann auch absolut stimmig sein, sich selbst nur selten und sehr ausgewählt in seiner Besonderheit zu zeigen. Spüren Sie selbst, was Sie brauchen und handeln Sie entsprechend! Dieser Beitrag will nur eines betonen: Wenn der Rahmen stimmt, besonders, wenn Gleichgesinnte erreichbar sind, kann Selbstausdruck unglaublich frei machen. Denn er ist auch eine große Chance.

Veröffentlicht am: 6. Februar 2017Kategorien: Allgemein, Ängste, Beziehung, Hochbegabung, Hochsensibilität, SelbstausdruckTags: ,

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